Tarifstreit: Lufthansa und Piloten einigen sich in allen Punkten
Der jahrelang andauernde Tarifstreit zwischen der Lufthansa und ihren Piloten scheint heute überraschend beigelegt worden zu sein. Wie mehrere Nachrichtenportale meldeten hätten sich die Verinigung Cockpit (VC) und die Verwaltung der größten deutschen Airline “im Grundsatz” zu allen offenen Streitthemen geeinigt. Das teilte die Lufthansa am Mittwoch mit. Diese Einigung, die auch für die Konzerntöchter Lufthansa Cargo und die Germanwings gelte, sei allerdings noch nicht verbindlich, so die Airline weiter.

Eine Lufthansa Boeing 747-8i im Endanflug auf Frankfurt, Lufthansas Hauptbasis
Lufthansa Tarifstreit – Einigung zu Betriebsrenten erzielt
Teil der Vereinbarung sei, dass die Lufthansa sich bis 2022 verpflichte, insgesamt 325 Flugzeuge zu betreiben. So würden 600 Stellen für Kapitänsanwärter und 700 Stellen für bereits fertig ausgebildete Nachwuchsflzgzeugführer (NFF) geschaffen werden. Die Piloten wiederum akzeptierten eine Umstellung der Betriebsrenten des Konzerns auf Festbeiträge. Somit läge das Zinsrisiko, das die Bilanzen der Airline nicht unwesentlich belastete, nun bei den Flugzeugführern. Zuvor hatte Lufthansa den Piloten feste absolute Beträge zur Rente garantieren müssen.

Ein brandneuer A320neo der Lufthansa
Vor diesem Durchbruch konnte zu den Gehältern der Piloten bereits eine Teileinigung erzielt werden. Die nun erzielten Vereinbarungen im Tarifstreit sollen laut Lufthansa bis Juni 2022 gelten. Formell muss die Vereinigung Cockpit die Urabstimmung zur Schlichtung noch durchführen. Man gehe aber davon aus, die neuen Pilotenverträge bis zur Mitte des Jahres unter Dach und Fach zu bringen, so ein Sprecher der Gewerkschaft.
14 Streiks seit 2012
Der Tarifstreit zwischen der Lufthansa und ihren Piloten dauert nunmehr seit 2012 und kostete der Fluggesellschaft mehr als 500 Millionen Euro. Insgesamt streikten die Flugzeugführer 14 mal, zuletzt im November 2016. Mit dem nun erzielten Kompromiss sollten die Passagiere der Lufthansa für die nächsten fünf Jahre also aufatmen können.