Flightsharing getestet – Mit Wingly über Düsseldorf, Köln und Bonn!
Mit Wingly meine Heimat aus der Luft erleben! Hallo ihr lieben. Zuerst habe ich einmal prächtige Nachrichten. Ich habe meinen Bachelor nun offiziell bestanden. Was gibt es für einen Flugzeug-Narr wie mich da eine bessere Belohnung als sich bei bestem Wetter ein Flugzeug zu schnappen und eine kleine Runde über die Heimat zu drehen? Richtig. Eigentlich keine!
Die Sache hat als Otto-normal-Student nur einen kleinen Haken. So ein Flugschein ist recht teuer. Und selbst wenn man im Besitz eines solchen ist, so hat eine Maschine vom Kaliber einer Cessna 172 natürlich Durst. Gut 30 Liter “frisst” eine solche Maschine, bei sparsamer Flugweise, in der Stunde. Also: Pech gehabt? Mitnichten! Seit kurzem gibt es nämlich Wingly!
Wingly: Das AirBnB der Lüfte!
Wingly könnt ihr Euch als eine Art “Mitflugzentrale” vorstellen. Hobbypiloten können mit Hilfe von diesem Portal freie Plätze ihrer Maschine für potenzielle Mitflieger (zum Beispiel frisch Gebackene Absolventen wie mich) anbieten, um somit die hohen Kosten für den Treibstoff und die Flughafengebühren zu teilen. Die Passagiere haben wiederum die Möglichkeit, relativ kostengünstig ein wenig Höhenluft zu schnuppern. Genau das machte ich mir zunutze. Nach kurzer Suche fand ich den Flug meiner Begierde. Von Bonn Hangelar sollte es über Düsseldorf und Köln zurück in die ehemalige Bundeshauptstadt gehen. Also: Schnallt Euch an und genießt den Ritt!
Wir haben Glück und das Wetter über Bonn zeigte sich von seiner besten Seite. Goldener Sonnenschein. Klarer Himmel. Eine leichte Brise: Exzellente Zutaten für eine leckere Portion Rundflug, findet ihr nicht? Ich erreiche den Flugplatz Bonn Hangelar, in dem übrigens unter Anderem auch die Hubschrauber der Bundespolizei und einige Eurocopter des ADAC stationiert sind, und lerne “meinen” Piloten Thomas und meinen Mitflieger Christian kennen.
Thomas ist ein sehr netter Zeitgenosse, der in leitender Funktion bei der Bundeswehr in Porz-Wahn sein täglich Brot verdient und schon etliche Flugstunden auf dem Buckel hat. Christian fristet sein Dasein als freiberuflicher Fotograf und lichtet, wie ich, mit großer Leidenschaft Flugzeuge ab (hier geht’s zu seinem Instagram!). Nach einem kurzen Kennenlernen geht es ans eingemachte. Wingly Captain Thomas geht mit mir die heutige Flugroute durch und verrät mir, was er sich für unseren heutigen Flug so gedacht hat.
Die Flugvorbereitung: Das A und O!

Die Sichtflugkarte mit unserer Route von Bonn nach Düsseldorf.
Eine sorgfältige Vorbereitung ist auch (oder besonders) in der Privatfliegerei das A und O. Was ihr hier oben im Bild sehen könnt ist eine einfache Flugkarte für Flüge nach Sichtflugregeln. Im Prinzip einer Straßenkarte gar nicht so unähnlich, nur dass hier natürlich keine Autobahnen, sondern Lufträume, Flughäfen, Kontrollzonen und markante Landmarken eingezeichnet sind. Die roten Bereiche sind sogenannte Kontrollzonen.
Um in diese Kontrollzonen einfliegen zu dürfen bedarf es einer vorherigen Erlaubnis durch die Flugsicherung. Diese holt man sich durch Funkkontakt mit dem zuständigen Fluglosen ein. Der rechts zu sehende “rote Bereich” ist die Kontrollzone des Flughafen Köln/Bonn. Links davon seht ihr die Kontrollzone des Militärflughafens Nörvenich. Wir schlängeln uns nach unserem Start in Bonn Hangelar gekonnt zwischen diesen Zonen hindurch. Danach nehmen wir Kurs auf das Drehfunkfeuer DUS nahe des Flughafen Düsseldorf. Zur Flugvorbereitung gehört natürlich nicht nur die Routenplanung. Auch die Maschine sollte in einem guten Zustand sein. Deswegen inspiziert Thomas die Cessna 172 gründlich von außen. Bei diesem “Outsidecheck” arbeitet man fest definierte Punkte an der Maschine ab. Heute sieht alles super aus, also ab’ in die Kiste!

Beide Tragflächen sind noch dran. 🙂

Auch die Querruder sehen gut aus!
Ab ins Cockpit!
Wir nehmen im Cockpit der Cessna 172 SkyHawk Platz. Glascockpit? Wäre ja langweilig. Unser Gefährt, die “Tango Sierra” hat noch klassische Rundinstrumente und ein kleines GPS, um die Navigation etwas zu erleichtern. Zur Sicherheit ist auch ein Transponder mit an Bord, damit unser Flugzeug sowohl auf den Schirmen der Flugsicherung als auch in den Kollisionswarnsystemen von umfliegenden Verkehrsflugzeugen auftaucht.

Von links oben nach rechts unten: Der Fahrtenmesser zur Messung der Fluggeschwindigkeit, der künstliche Horizont zur Anzeige der Fluglage, der Höhenmesser, der die Höhe in Fuß angibt und der VOR-Kursanzeiger. In der zweiten Reihe geht es mit der Teribstoffanzeige weiter, daneben befindet sich der Wendezeiger, der die Rotation des Flugzeugs um die Hochachse anzeigt. Daneben befindet sich der Kurskreisel und das Variometer. Das Variometer zeigt an, wie schnell man steigt oder sinkt. Daneben ist der zweite VOR und GPS-Empfänger.
Nun aber genug der Worte, wir wollen heute ja noch ein wenig fliegen, oder nicht? Deswegen schmeißt Thomas nun den Motor an und wir tuckern gemütlich dem Runway entgegen um uns in den Bonner Nachmittagshimmel zu begeben. Aus Lärmschutzgründen fliegen wir eine leichte Linkskurve. Recht flott erhöht sich unsere Fluggeschwindigkeit auf anvisierten 110 Knoten. Das sind ungefähr 203 Stundenkilometer.
Wir lassen Bonn hinter uns um, an Leverkusen vorbei, in Richtung der Landeshauptstadt Düsseldorf zu fliegen. An dieser Stelle lasse ich ein paar Bilder sprechen.
Düsseldorf aus der Vogelperspektive
Die Zeit verging wie im Flug (…) und ich konnte die Ausläufer Düsseldorfs ausmachen. Uns tat sich ein toller Blick auf die Fleher Brücke auf. Diese Brücke spannt sich über die Wasserader NRWs, dem Rhein, und verbindet den Süden der Stadt mit Neuss-Grimlinghausen, Norf und Uedesheim.
Wenig später erschließen wir das Stadtzentrum aus der Luft. In der sich langsam senkenden Sonne zeigte sich die Medien- und Modestadt in einer besonderen Pracht. Es ist wirklich beeindruckend: Aus unserer Perspektive wirkt Düsseldorf wie eine gigantische Modellstadt.

Der Rheinturm und die Kniebrücke, die das Stadtzentrum mit Düsseldorf-Oberkassel verbindet. Das Gebäude rechts neben dem Rheinturm ist übrigens der Landtag NRW, deren Mitglieder erst kürzlich neu gewählt wurden!

Der Rheinturm und der Düsseldorfer “Medienhafen” in dem zahlreiche namenhaften Werbe- und Modeagenturen ihr Zuhause haben

Die “Gehry-Bauten” im Medienhafen Düsseldorf, entworfen vom US Amerikanischen Star-Architekten Frank O. Gehry. Seit 1999 sind sie ein Wahrzeichen der Landeshauptstadt

Der Düsseldorfer Hauptbahnhof ist zwar alles andere als eine Architektonische Perle. Trotzdem ein recht interessanter Anblick aus der Luft!
Wir genießen den Ausblick auf die Stadt und drehen noch mehrere Kreise über Düsseldorf. Doch dann wird es Zeit, weiter in Richtung Süden zu ziehen. Noch einmal genieße ich den Blick auf den Rhein und den Flughafen Düsseldorf.

Der Rhein und die Theodor-Heuss-Brücle. Rechts könnt ihr den größten Flughafen NRWs ausmachen! DUS transportiert jedes Jahr mehr als 22 Millionen Reiselustige!
Meine Heimat Neuss von oben!
Bevor es jedoch weiter nach Köln ging, wartete ein für mich persönlich besonderer Leckerbissen auf mich. Neuss. Meine Geburtsstadt. Diese aus der Luft zu sehen war für mich etwas ganz besonderes. Ich konnte sogar mein Haus erkennen (den Anblick erspare ich Euch hier jedoch). 🙂

Der Rhein dient als eine Art natürliche Grenze zwischen Neuss und Düsseldorf.

Oben links im Bild erkennt ihr die Neusser Pferderennbahn, auf der sich auch alljährlich am letzten August Wochenende das legendäre Neusser Schützenfest abspielt.
Genug der Sentimentalitäten. Auf nach Köln! Auch hier bot sich eine tolle Kulisse. Unsere Route führte uns über Punkte wie dem Betriebsbahnhof der Deutschen Bahn. Die dort aufgereihten ICEs sahen aus wie Modelleisenbahnen. Natürlich durfte auch das Wahrzeichen Kölns nicht fehlen. Nein, ich meine nicht den Hauptbahnhof, sondern den Kölner Dom!

Der Betriebsbahnhof (Bbf) Köln!

Die “hohe Domkirche Sankt Petrus”, besser bekannt als der Kölner Dom! Ein UNESCO-Weltkulturerbe!
Low Approach!

Wir nähern uns dem Flughafen Köln/Bonn
Als wären die schönen Ausblicke noch nicht genug gewesen, um mein Herz höher schlagen zu lassen, erwartete mich nun ein Highlight, das meinen Wingly Rundflug perfekt machen sollte. Thomas funkte den Kontrollturm des Flughafen Köln/Bonn an um einen “Low-Approach”, also einen tiefen Überflug, auf die Landebahn 14L zu “requesten”. Die Antwort des Towers ließ mein Luftfahrer-Herz höher schlagen. Genehmigt!
So knatterten wir wenig später mit einem Affenzahn über den Runway und drehten am Ende der Piste in einer scharfen Rechtskurve ab. Dabei konnte ich Interessante Fotos knipsen:

Das Terminal des Flughafen “CGN” mit einigen Maschinen der Lufthansa-Tochter Germanwings!

Die “Konrad Adenauer”, einer der beiden Airbus A340-300 der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung: Früher flog sie als Passagiermaschine für die Lufthansa. Heute bugsiert sie die Bundeskanzlerin um den Globus!
Zurück nach Bonn
Leider hat alles einmal ein Ende, also machten wir uns langsam aber sicher zurück auf den Weg nach Bonn Hangelar. Dieses Erlebnis war einfach einmalig. Ich möchte mich hiermit ausdrücklich beim Team von Wingly bedanken, die diesen Rundflug möglich gemacht haben. Falls ihr neugierig geworden seid, könnt ihr gerne auf der Website der Mitflugzentrale einmal selbst nach Flügen stöbern!
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Deine Art zu schreiben macht das lesen schön.?
Interessant auch mal was aus der Luft zu erfahren , weiter so 🙂 LG Anna
Vielen lieben Dank. 🙂
LG
Aaron
Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss und alles Gute für deine Zukunft!
Ich gehöre auch der Wingly-Community an und stehe Dir für eben solche Impressionen gern in Berlin zur Verfügung… ?
Dein Beitrag gibt genau die Faszination und Begeisterung wieder, die mich seit zwanzig Jahren fliegerisch als Privatpilot bei der Stange hält.
LG Sven
Hallo Sven,
zuerst einmal herzlichen Dank dafür. 🙂 Wenn ich mal in der Umgebung bin melde ich mich sehr gerne! 🙂 Die Faszination lässt einen einfach nicht mehr los 🙂
LG
Aaron
Hallo Aaron!
Glückwunsch zum Bachelor! Toller Bericht mit tollen Fotos! Der Flug mit Euch beiden hat mir sehr viel Spaß gemacht. Vielleicht haben wir ja bald nochmal die Gelegenheit!
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
vielen Dank!! 🙂 Das hoffe ich auch, bis hoffentlich bald! 🙂
Liebe Grüße
Aaron
Glückwunsch zum abgeschlossenen Bachelor, auch zum Beitrag,- Klasse !!!
Vielen Dank 🙂
Erwartung an deine Beiträge wieder voll erfüllt. Schöne Bilder, interessanter Bericht.
Meinen aufrichtigen Glückwunsch zum abgeschlossenen Bachelor?!
Der Rundflug, die Fotos sowie die Erklärungen dazu sind einfach Spitze. Danke dafür!
Vor cirka 13 Jahren habe ich mit meiner Frau einen Hubschrauberrundflug über Hamburg gemacht. Ein wahnsinniges Erlebnis!
Würde ich gerne wieder einmal erleben, aber ich fürchte, als Rentner ist es nicht mehr gegeben.
G. l. G. Jochen
Hallo Jochen,
danke für deine tolle Rückmeldung, ich freue mich sehr dass dir mein Artikel gut gefallen hat.
Das muss ja auch eine tolle Aussicht gewesen sein. Hamburg ist toll! 🙂
Liebe Grüße
Aaron
Wow, die Bilder sind ja der Hammer! Dein Bericht hat wirklich Lust gemacht, auch einmal Wingly auszuprobieren (vllt. ja, wenn ich den Bachelor in der Tasche hab?! :D)
Liebe Grüße
Celina
Hallo Celina,
vielen Dank für die netten Worte. 🙂 Kann es nur empfehlen! 🙂
LG
Aaron