Ein fliegerisches Abenteuer – Pilotstories im Fernsehen!
Liebe Leser, was soll ich sagen? Es gibt Tage, an denen einfach alles perfekt läuft. Diese Tage sind selten, aber es gibt sie. Man muss sie fest-…Okay, genug der Poesie! Ich nehme Euch einfach wieder mit in die Luft, und erzähle Euch, wie unser letzter Montag so war. Klingt nach einem Plan, oder? Also: Ab dafür!

Unsere Cessna 182 Skylane, bis an die Zähne motorisiert mit einem 6-Zylinder-Motor, die uns bei bestem Wetter nach Maastricht bringen sollte! Geiles Kennzeichen, oder?
Der Tag begann wie jeder andere eigentlich auch. Ich wachte auf. Ich trank einen Kaffee. Und ich trank noch einen Kaffee! Als wäre das nicht schon genug, stand an diesem Montag etwas ganz besonderes auf der Agenda. Mein letzter Rundflug in einer kleinen Cessna lag nunmehr schon etwa drei Wochen zurück. Von diesem Flug war ich so begeistert, dass ich kurzerhand beschloss, so etwas noch einmal zu erleben – Diesmal aber mit meiner Freundin! Gesagt, getan: Bei der Mitflugzentrale Wingly buchte ich einen vielversprechenden Flug von Düsseldorf nach Maastricht und von dort aus zurück an den Niederrhein, nach Mönchengladbach.
Mit der Blechbüchse durch das Schwermetall!
Schlaftrunken und an meiner Tasse braunen Wachmachers nippend, zog ich die Vorhänge auf und stellte erleichtert fest, dass das Wetter, nach einer Periode von Gewittern, exquisit war. Sonnenschein, garniert mit einer Prise leichten Windes. Perfekte Sichtflugbedingungen also. Der erste Blick aufs Handy ließ die Vorfreude auf das kommende Ereignis einmal mehr in die Höhe schnellen, denn Patrick, der Pilot des heutigen Tages, gab mir zu verstehen, dass der Trip stattfinden sollte.
Meine Freundin kam vorher noch nie in den Genuss, ein paar Runden in einer Sportmaschine zu drehen. Naturgemäß mischte sich deswegen ein wenig Bammel in die sonst große Vorfreude. Auch ich konnte es kaum erwarten mit einer solch kleinen Maschine zwischen den großen Verkehrsflugzeugen vom drittgrößten Flughafen des Landes abzuheben – Düsseldorf International! Am frühen Nachmittag gingen wir unsere Checkliste durch und machten uns auf zum Airport.
- Kamera? Checked and charged!
- Lenses? Packed and stowed!
- Sonnenbrille? Platziert!
- Breites Grinsen? Aufgesetzt!

Eine Dassault Falcon 900C des Vorsitzenden der Düsseldorfer Eishockey Gesellschaft! Nein. Hier flogen wir nicht mit!
Nach einer Stunde Fahrt im guten alten Regionalexpress der deutschen Bahn erreichen wir den Flughafenbahnhof. Das Ziel war heute aber keineswegs der normale Passagierterminal. Wäre ja auch langweilig, oder? Es ging zu Fuß noch ein wenig weiter, immer der Nase nach in Richtung “General Aviation Terminal”. Hier stehen alle kleinen Sportmaschinen und Privatjets. Wir betraten das GAT und fühlten uns zwischen den gutbetuchteren Mitmenschen ein wenig fehl am Platz.
Nicht in die Kamera schauen!
Doch diese Gedanken verflogen schnell: Wir wurden von einem Fernsehteam des Senders Pro7 begrüßt! Ihr werdet entschuldigen, dass ich dies eingangs nicht erwähnt habe. Im Rahmen einer Flughafen-Reihe stellt das TV-Magazin “Taff” den Flughafen Düsseldorf und die Mitflugzentrale Wingly vor. Hier kommen wir ins Spiel: Nach unserer Buchung kam Wingly Co-Gründer Lars auf uns zu und fragte, ob wir nicht Lust hätten als Mitflieger an diesem Dreh teilzunehmen. Na klar!!!

Die äußerst nette Crew von Pro7!
Bevor es also los auf die Piste ging, lernten wir Patrick, den Piloten, nun auch persönlich kennen und wir drehten einige Szenen für die Reportage am Boden. Dann ging es ab in die Cessna 182 Skylane. Der Kameramann montierte noch eine GoPro im Cockpit, um uns auch beim fliegen filmisch zu begleiten, und los ging’s.
Patrick ging Punkt für Punkt, ganz wie es sich gehört, seine Checklisten durch, holte die neuesten Wetter- und Flughafeninformationen per Funk ein (ATIS) und erbat beim Tower die Freigabe zum “Start-Up”. Diese wurde erteilt und so ließ Patrick den Propeller aufheulen, was von einem herrlichen Rattern begleitet wurde. Dann setzten wir unsere Headsets auf, um noch via Bordfunk miteinander sprechen und dem umliegenden Funkverkehr zwischen den Verkehrsflugzeugen und den Lotsen lauschen zu können. Bald ging es endlich los.
“Juliet Oscar Bravo Sierra, taxi and hold short of Lima T(h)ree via Golf One and Mike”, schallte es vom Kontrollturm. Das heißt übersetzt, dass wir nun offiziell die Freigabe hatten zu unserer Startbahn, heute die 23L, zu rollen. Schon das Rollen am Boden hatte es in sich. War man dies mit einer Cessna an kleinen Plätzen schon gewohnt, so war es ein ganz neues Erlebnis, inmitten der Heavies gen Runway zu tuckern.
Oscar Bravo Sierra, Cleared for Takeoff!

Gemütlich warten wir am “Holding Point” auf unsere Freigabe auf die Startbahn zu rollen. Im Hintergrund seht ihr eine startende Boeing 737-800 der Norwegian!
Wir taxelten noch ein wenig weiter und warteten an unserem Haltepunkt vor der Landebahn, Lima Three, noch ein wenig, bis der Verkehr sich etwas beruhigt hatte. Natürlich kann man in einer Sportmaschine nicht erwarten, dass man Vorrang hat. Wir beobachteten gemütlich ein paar Maschinen die starteten und landeten, bis der Tower Lotse sagte: “Oscar Bravo Sierra, line-up and wait runway 23L”. Nun durften wir zumindest schon einmal auf die Piste rollen. Gleich hinter uns positionierte sich schon einmal eine A320 der Germanwings und wartete darauf, dass wir endlich verschwinden würden. Doch daraus wurde erst mal nichts. Hehe! Ein Flughafenfahrzeug fuhr vor uns nämlich noch einmal die Landebahn ab, um sie auf Vögel zu kontrollieren.
Wenig später erklangen die magischen Worte: “Oscar Bravo Sierra, wind 200 degrees at eight knots, cleared for takeoff runway 23L, immediate left turn after departure”! Patrick las die Freigabe gegen und gab Vollgas! Wenige Sekunden später schossen wir in den Düsseldorfer Nachmittagshimmel und flogen eine scharfe Kurve nach links, um den nachfolgenden Verkehr nicht aufzuhalten. Uns tat sich ein toller Blick auf meine Heimat Düsseldorf und Neuss auf!

Der Rhein von seiner schönsten Seite!

Der Düsseldorfer Medienhafen von oben
Der Flug dauerte nicht einmal ganze 30 Minuten, doch diese kurze Zeit hatte es in sich. Neben Düsseldorf und Neuss kamen wir an Braunkohle Abbaugebieten vorbei, die aus der Luft regelrecht gigantisch wirkten.
Willkommen in den Niederlanden!
Der Flug verlief toll, wenn auch aufgrund des schwülen Wetters etwas wackelig. Der Lotse von “Langen Information” war toll super gelaunt und zu kleinen Späßen aufgelegt. Wir ließen Aachen und Jülich links liegen und überflogen die Grenze zu den Niederlanden. Ein schönes Gefühl, denn auch die holländische Lotsin, die übernahm, war sehr freundlich und grüßte fröhlich. Wir verließen unsere, recht niedrige, Reiseflughöhe von 2000 Fuß und leiteten den Sinkflug auf Maastricht ein. Wenig später landeten wir. Hier ein kleines Video des ganzen Hinfluges, denn bewegte Bilder sind immer fein, oder nicht?
Nun waren wir also da. Uns blieb eine Stunde Zeit, denn um Punkt 20:30 schloß der Flughafen Mönchengladbach. Spätere Landungen wären ein teures Vergnügen, also beschlossen wir kurzerhand, die verbleibende Zeit bestmöglich zu nutzen. Wir setzten uns in ein Taxi und sausten ins Zentrum der Stadt und genossen einen der besten Burger, den ich seit langem essen durfte an der Maas. Zufrieden und Pappsatt nahmen wir das gleiche Taxi zurück, das uns sicher an den Flugplatz brachte. Neben ein paar Privatjets, darunter wieder eine Dassault Falcon, standen hier und da auch ein Paar Postflieger.
Zurück an den Niederrhein!
Wie es mit allen schönen Dingen so ist, sollte auch dieser Tag so langsam ein Ende finden. Doch vorher gab es noch mal eine gute Portion Flug für uns. Unser Timing war perfekt. Laut Patricks Kalkulationen sollten wir genau 10 Minuten bevor der Mönchengladbacher Flughafen schloss unsere Parkposition erreichen. Also, nichts wie in die Maschine und die Checklisten durchgehen. Die Freigabe zum Rollen und zum Takeoff kam flott und so verließen wir Maastricht wieder auf dem Luftweg. Die Sonne stand nun schon etwas tiefer. Das tauchte die Landschaft in ein schönes Licht.

Blick auf die Runway des Flughafen Maastricht nach unserem Start!
Dieser Rückflug war ein Hüpfer, im wahrsten Sinne des Wortes, denn nach gerade einmal 20 Minuten Flug kam der Flugplatz Mönchengladbach in Sichtweite (EDLN/MGL). Der Anflug war recht unkompliziert, waren wir doch die einzigen die Interesse an einer Landung dort bekundeten.

Patrick richtet die 182 Skylane auf die Pistenachse aus!
Wir setzen pünktlich auf und tuckerten zum Haltepunkt. Noch einmal ging Patrick die Checklisten zum Verlassen der Maschine durch und wir spurteten in Richtung Ausgang des Platzes. Ich ließ mir jedoch nicht nehmen, das schöne Fluggerät noch einmal fotografisch festzuhalten.

Remove before flight

Eine King Air der Flight Calibration Services. Diese Airline testet die Instrumentenanflüge zahlreicher Flughäfen und prüft, ob diese noch genau arbeiten!
Ein unvergesslicher Tag!
Ich hoffe, liebe Leser, dass ich Euch am Anfang dieses Texts nicht zu viel versprochen habe. Dieser Tag war etwas wirklich besonderes für uns. Viel mehr kann man in circa vier Stunden eigentlich nicht packen:
- Wir wurden gefilmt
- Dann flogen wir mit einer winzigen Blechbüchse von einem der größten Flughäfen Deutschlands ab
- Wir landeten in Maastricht
- Danach speisten wir bei bester Aussicht an der Maas
- Wir flogen zurück nach Mönchengladbach und genossen die Abendsonne
Auch hoffe ich, dass ich unsere Begeisterung hiermit ein wenig teilen konnte. Wollt ihr so etwas auch mal ausprobieren, so kann ich Wingly blind weiterempfehlen. Ich wünsche Euch allen einen tollen Tag und würde mich freuen, wenn ihr bald mal wieder vorbeischaut.
Happy Landings
Euer Aaron
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Sehr schöner Bericht, beim Lesen hat man das Gefühl als würde man selbst mitfliegen. ?
Ich schaue hier ebenfalls immer wieder gerne vorbei. Danke fürs Teilen dieser schönen Momente!
Vielen Dank, dass Du immer vorbei schaust 🙂
Mit einem Wort: WOW! Man bekommt gleich Lust selber fliegen zu lernen.
Vielen Dank 🙂 Habe auch schon wieder Lust!
Tolle Bilder!
Danke!!
Ich muss schon sagen: Mir gefallen Deine Blogbeiträge immer wieder besonders gut, weil ich als bodenständiger Mensch so oft mit Dir mitfliegen kann.
Danke dafür!
G. l. G. Jochen